Tafsir der Sure Duha – Teil 1

بِسْمِ اللَّـهِ الرَّحْمَـٰنِ الرَّحِيمِ
وَالضُّحَىٰ ﴿١﴾ وَاللَّيْلِ إِذَا سَجَىٰ ﴿٢﴾ مَا وَدَّعَكَ رَبُّكَ وَمَا قَلَىٰ ﴿٣﴾ وَلَلْآخِرَةُ خَيْرٌ لَّكَ مِنَ الْأُولَىٰ ﴿٤﴾ وَلَسَوْفَ يُعْطِيكَ رَبُّكَ فَتَرْضَىٰ ﴿٥﴾ أَلَمْ يَجِدْكَ يَتِيمًا فَآوَىٰ ﴿٦﴾ وَوَجَدَكَ ضَالًّا فَهَدَىٰ ﴿٧﴾ وَوَجَدَكَ عَائِلًا فَأَغْنَىٰ ﴿٨﴾ فَأَمَّا الْيَتِيمَ فَلَا تَقْهَرْ ﴿٩﴾ وَأَمَّا السَّائِلَ فَلَا تَنْهَرْ ﴿١٠﴾ وَأَمَّا بِنِعْمَةِ رَبِّكَ فَحَدِّثْ ﴿١١﴾

1. Bei dem herrlichen Morgenlicht 2. und bei der Nacht, wenn sie still wird! 3. Dein Rabb (Herr) hat dich weder verlassen, noch ist Er unzufrieden mit dir. 4. Und gewiß ist das Jenseits viel besser für dich als das Diesseits. 5. Und bald wird dein Rabb dich mit (so viel) Gaben beschenken, dass du zufrieden sein wirst. 6. Hat Er dich nicht als Waisenkind vorgefunden, dann gewährte Er dir Zuflucht? 7.Und hat Er dich nicht unwissend vorgefunden, und dann hat Er dir den Weg gezeigt? 8. Und hat Er dich nicht bedürftig gefunden, dann hat Er dich mit Reichtum versorgt? 9. Was nun den Waisen betrifft, so behandle ihn nicht mit Härte; 10. und was den Bettler betrifft, so stoße ihn nicht zurück; 11. und was die Wohltaten deines Rabb betrifft, so sprich darüber.

In den frühen Tagen des Islam, während Rasulullah (sallallahu ‘alaihi wasallam) in Makkah Mukarramah war, erhielt er für einige Tage kein Wahi (Offenbarung) von Allah Ta’ala. Aufgrund dessen begannen einige der Nicht-Muslime Rasulullah (sallallahu ‘alaihi wasallam) zu verspotten, indem sie sagten: „Dein Rabb ist unzufrieden mit dir, deshalb schickt Er dir kein Wahi mehr.“

Mit dieser Art von Spott und verletzenden Bemerkungen kann man ganz offensichtlich jemandem Leid zufügen. Rasulullah (sallallahu ‘alaihi wasallam) hatte jedoch die volle Überzeugung, dass Allah Ta’ala mit ihm ist und ihn weder verlassen hat, noch ist Er unzufrieden mit ihm. Nichtsdestotrotz, als Trost für Rasulullah (sallallahu ‘alaihi wasallam) und als Lektion für seine Ummah (Gemeinschaft), offenbarte Allah Ta’ala diese Sure, in der Er erklärt, dass diejenigen, die der Sache Allah Ta’alas ergeben sind und irgendeine Art von Schwierigkeit erleben, dann sollten sie niemals, nicht einmal für einen Moment, das Gefühl haben, dass Allah Ta’ala sie verlassen hat oder dass Allah Ta’ala mit ihnen unzufrieden ist.

Daher beginnt Allah Ta’ala diese Sure mit den folgenden Versen:

وَالضُّحَىٰ ﴿١﴾ وَاللَّيْلِ إِذَا سَجَىٰ ﴿٢﴾ مَا وَدَّعَكَ رَبُّكَ وَمَا قَلَىٰ ﴿٣﴾

1. Bei dem herrlichen Morgenlicht 2. und bei der Nacht, wenn sie still wird! 3. Dein Rabb (Herr) hat dich weder verlassen, noch ist Er unzufrieden mit dir.

In diesen Aayaat schwört Allah Ta’ala einen Eid beim herrlichen Morgenlicht und bei der Nacht, wenn sie still wird. Dies ist ein Hinweis darauf, dass der Mensch durch verschiedene Phasen gehen wird und genauso wie nach der Dunkelheit der Nacht das Licht des Tages kommt, so wird nach einer Phase der Schwierigkeiten eine Phase der Leichtigkeit kommen.

Deshalb sollte man, wenn man eine schwierige Phase durchläuft, nicht das Gefühl haben, dass Allah Ta’ala unzufrieden mit ihm ist oder ihn im Stich gelassen hat. Eher sollte man sich an Allah Ta’ala wenden und Ihm jederzeit gehorsam bleiben.

Siehe auch

Tafsir der Sure Duha – Teil 3

أَلَمْ يَجِدْكَ يَتِيمًا فَآوَىٰ

Hat Er dich nicht als Waisenkind vorgefunden, dann gewährte Er dir Zuflucht?

Rasulullah (sallallahu ‘alaihi wasallam) war von Beginn seines Lebens an ein Waisenkind, da ...